Blick - Sachsenpost
Willkommen - Heft 10 -25.05.05
Fast wie ein kleines Museum
wirkt der große Raum im Erdgeschoß des restaurierten Bruchsteinhauses
in Brand-Erbisdorf nahe der Kirche. Wer die drei Stufen zum Eingang
hinuntersteigt, tritt in eine Welt, in der die Zeit stehen geblieben
scheint - denn das Licht der Jahrhundertwende taucht die kleine Welt
in einen nostalgischen Schimmer. Holger Henschel, vom Beruf Elektromeister
und Liebhaber historischer Möbel und Leuchten hat sich mit diesem
Geschäft – denn um ein solches handelt es sich – einen
Traum erfüllt: An Decken und Wänden, auf Kommoden und Tischen
bezaubern Berliner Messingleuchten, gusseiserne Lampenhalterungen, sanft
geschwungene Lampengläser wie aus Großmutters Zeiten, die
er unter anderen von einem Berliner Lampenhersteller bezieht. Zu den
„ Noch – Nie – Gesehenen“ zählen wohl für
die Meisten auch die Lithophanielampen deren Ursprung in der Zeit um
1850 liegt. Dabei handelt es sich um ein Relief aus Biskuitporzellan,
das im Durchlicht wie eine feine Graphik wirkt. Lange Zeit in Vergessenheit
geraten, werden Lithophanien heute wieder geschätzt und gesammelt.
Textilumsponnene Zuleitungskabel, altertümliche Steckdosen, Lichtschalter,
deren Funktionsweise erst beim näheren Hinsehen deutlich wird,
und mundgeblasene Lampenschirme der verschiedensten Art machen den Eindruck
des Nostalgischen vollständig. So mancher tatsächlich betagten
Leuchte hat Holger Henschel schon neues Leben eingehaucht, vielen Besuchern
seines Geschäftes wohl auch ein ganzes Stück Inspiration mitgegeben,
wie man seinem eigenen Zuhause noch ein Quäntchen Gemütlichkeit
und Stil hinzufügen kann. |